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ALGECIRAS


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Sommer 2004 in Algeciras. Ein erster Eindruck

Viele die in den 80ern aufwuchsen, kennen das geniale "Friday Night in San Fracisco" Album der drei begnadeten Gitarristen Al di Meola, Paco de Lucia und John McLaughlin. Ich persönlich verbinde damit mein Aufwachsen Anfang der 80er zwischen Punk Rock einerseits und noch handwerklich exzellenter gespielt und gelebter Musik, andererseits. Viele aus meiner Generation erstanden damals, vor zwanzig Jahren, die Vinyl Platte für zehn Mark bei "2001" in der Jazzrock Spalte.

Hier aus Algeciras kommt nun einer derer, die für eines der besten Gitarren Alben der Welt mitverantwortlich ist, und einen wahrhaftigen Musikgeschichtlichen Klassiker erschuf.


Paco de Lucia, der große Sohn Algeciras




Die Rede ist von dem begnadeten Flamenco Gitarristen Paco de Lucia, dem großen Sohn Algeciras', dem man schon zu Lebzeiten, an der großzügig angelegten Hafenstraße, ein ausdruckstarkes Denkmal schuf.
Auf einem typischen andalusischen geflochtenen Stuhl sitzt er nun, direkt, am für Eingang von Algeciras lebenswichtigen Hafen, wie auf vielen seiner Konzerte und spielt Flamenco Gitarre wie kein anderer.

Sofort erkennt man in diesem Bronzeguß die musikalische Hingabe des Paco de Lucia, der eigentlich Francisco Sanchez Gomez heißt.
Weit über die Stadtgrenzen hinaus bemerken wir den Stolz der Andalusier über Ihren großartigen und Weltbekannten Musiker Paco.


Beeindruckende Sommerblüte, in der grünen Stadt Algeciras


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Nun Leben wir hier seit einem Monat in der alten und geschichtsträchtigen Hafenstadt Algeciras die mitten im Campo de Gibraltar liegt, unmittelbar an der meist beschifften Wasserstraße der Welt. Diese Nähe verleiht dem Hafen auch eine strategische Wichtigkeit und machte ihn so zu einem der größten Häfen der Welt. Unzählige Schiffe, Fähren, Frachter und Tanker liegen das ganze Jahr über in der geschützten Bucht "Bahia de Algeciras". So ist Algeciras eine Stadt, die hauptsächlich von der Durchreise von Mensch und Ware lebt und in Spanien - kurz gesagt - die "Stadt der Fähren" ist.


Hauptstraße Avda. Virgen del Carmen, am Hafen


Algeciras die "Stadt der Fähren und der Blechkarawane

An der Hauptstraße „Virgen del Carmen“ die unten am Hafen entlang führt, bemerkt man sofort den arabischen Einschlag der die Stadt in vielerlei Hinsicht als Durchgangsstation prägt. Verschleierte Frauen sind hier im Einkaufsviertel um die Markthalle unterwegs und viele Ramsch Läden zielen vor allem auf die Marokkaner ab, die evl. auf dem Weg nach Hause noch das ein oder andere mitnehmen wollen. Kein Wunder, denn für Marokko Heimreisende herrscht keine Zollbeschränkung. So kann wirklich alles, soweit der Platz in, oder auf, dem Auto oder Bus noch reicht, eingeführt werden.



Hier am "Estrecho de Gibraltar" der Meerenge, erreicht man in nur 50 Minuten Überfahrt auf den vielen Fähren schnell und billig den Afrikanischen Kontinent.Jährlich fahren 4 Millionen Arbeitsemigranten über die beiden Sommermonate Juli und August in ihre Heimat, auf den afrikanischen Kontinent. So wird der größte Teil der 750 000 Fahrzeuge mit Hilfe der Fähren in Algeciras bewältigt und über die Meerenge von Gibraltar transportiert. Kurz vor und in Algeciras werden hauptsächlich die Tickets für die Überfahrt nach Ceuta und Tanger für die jährlich wiederkehrenden Ströme der Heimreisenden nach Algerien und Marokko verkauft.


"
Plaza Alta" mit der Kirche Nuestra Señora de la Palma

Neben der Hauptverkehrzeit - außerhalb von Juli und August - ist in den Ticket Verkaufstellen nicht sonderlich viel los, so wundert es dann nicht, dass viele der Läden nur an den heruntergekommenen Schildern und den heruntergelassenen Stahlrolläden zu erkennen sind. Schlagartig mit dem Ferienbeginn in vielen Ländern Europas, verändert sich das Stadtbild in Algeciras zusehends. Über und über, überbeladene Fahrzeuge fallen über alle Zufahrtsstraßen in die Stadt ein und stehen in der Stadt auf vorbereiteten Parkplätzen herum und warten auf eine schnellst mögliche Passage in die Heimat. Im Hafen neben einem mobilen Open Air Kino und vielen Ständen ist, so gut es geht, für die Reisenden gesorgt.


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Schatten spendende Unterstände halten die zum Teil beträchtlichen Temperaturen ein klein wenig ab. Da der 20 km weiter entfernte Hafen in Tarifa ab dem 7. Juli geschlossen wurde, entwickelt sich Algeciras mit aller Regelmäßigkeit zum Nadelöhr. Tagelang werden auf den Strassen nur noch hoch bepackte Autos gesichtet - mit den typischen blau verplanten Dachgepäckträger –, die alljährlich ihre Fahrer in den Urlaub zu ihren Familien bringen.



Blick vom Capilla de Europa über den Hafen, bis nach Gibraltar


So ist es ein wunderliches Bild, mit welch stoischer Ruhe die Insassen, teilweise auf den Sitzen zwischen all den Tüten eingepfercht, die Strecke bis nach Hause ertragen. Einige Achsenbrüche beenden die Heimreise ein paar Tage vor dem Ziel und so stehen die spanische Küste entlang, viele liegen gebliebenen Fahrzeuge auf dem Weg zu den Fähren liegen. Auch in diesem Sommer verstärkt sich die Guardia Civil für 2 Monate und das Cruz Roja wird personell um viele Mitarbeiter aufgestockt. Überdachte Ruhezonen, Duschräume, Sozialarbeitsstationen werden dann am Hafen von Algeciras eingerichtet. Letztes Jahr wurden hier 4 000 Hitze-Zusammenbrüche registriert.


Im Juli bemerkten wir wenig von der sich anbahnenden gewaltigen Reisewelle, nun beobachten wir gespannt die Ankunft der Karawane der „Blech-Kamele“ im August.



Alljährliche überladene Blechkarawane nach Marokko




Einkaufen in und um Algeciras

Algeciras bietet infrastrukturell viele Einkaufs und Servicemöglichkeiten. So gibt es hier von vielen großen Herstellern Servicestationen. Dann gibt es mit dem großen Eroski an der Autobahn einen gigantischen Supermarkt der in einer größeren Abteilung Waren speziell aus Andalusien anbietet. Hier gibt es von Lokalen Weinen, Olivenöle bis zum Käse und Wurst, alles was das Herz begehrt, oder was man mit nach Hause nehmen mag.


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An der Hauptstraße „Paseo Maritimo“, die sich unten am Hafen entlang zieht, gibt es das riesige, auf vier oder fünf Etagen erstreckende neu Einkaufszentrum "El Corte Inglés". dort lässt es sich super klimatisiert am besten die heißen Stunden des Tages z.B. in der Video- oder Musikabteilung ertragen. Von Morgens um 10 bis Abends um 22 Uhr können hier die Dinge des Lebens besorgt werden. Sehr cool ist der Blick über den Hafen, denn an manchen Stellen im Gebäude kann man durch die komplette Fassade das ganze riesige Hafenpanorama draußen auf sich wirken lassen. Hier gibt es auch einen Zeitschriftenladen, der tatsächlich deutschsprachige Zeitschriften hat. Denn diese sind in Algeciras nur sauschwer zu erhalten !

Mit einer gigantischen Kinoanlage, einem toys or us Laden, und viele deutsche kennen ihn und wissen ihn zu schätzen, einen „aldi“.
Unser Favorisierter Lieblingsladen außerhalb von Algeciras ist hier das riesige Sportartikel Kaufhaus „decathlon“. Hier gibt es alles was das Sportlerherz begehrt, selbst GPS Geräte oder Judoanzüge sind hier im großzügig angelegten Laden zu erhalten, - und das alles zu vernünftigen Preisen.




Kitesurfen bei Algeciras - "Palmones"

Kitesurfer finden bei der Autobahnausfahrt "Palmones" einen abgefahrenen Kitesurf Spot, der sich bestens dazu eignet, wenn über Tarifa mal wieder der Levante mit aller Härte hackt.

Tatsächlich ist der Spot für Industrie Romantiker ein visueller Leckerbissen. Zwischen den riesigen Schiffen, Containerkränen und der „Cepsa“ Raffinerie zu kiten ist bei diesem 360º Panorama Rund Umblick, teilweise bis nach Afrika, schon mehr als außergewöhnlich. Leider wird die Wasserqualität zwischen dem Felsen von Gibraltar, der Raffinerie und dem Industriegebiet - ganz zu Schweigen vom Hafen Algeciras - vermutlich nicht die aller beste sein. Aber viele Spanier und die Haempelfilmer stellen sich ja nicht so „mädchenmäßig“ an.



Abgefahrener Spot im Hafenbecken von Gibraltar"

Um zum Spot zu kommen, muß man kurz über den kleinen Fluß "Rio Cuadacorte", in den zuvor der Rio Palmones fließt, schwimmen, - wir sahen auch schon Kiter mit einem Mini-Paddelboot für 10 € von „Decathlon“ hinüber paddeln. Dort findet man dann eine kleinere unbewachsene Landzunge vor. Gerade für Anfänger ist das ein angenehmer, wellenloser Spot. Parkmöglichkeit und eine kleine Chirincuito sind vor Ort. Das Spot - Bild ist von Anfang Juli 2004. Der Spot ist also nicht sonderlich überlaufen.




"Cetares"

Fast 180º gegenüber, auf der anderen Seite der "Bahia de Algeciras" liegt der Strand von Cetares, einer schon fast typischen Urlaubs-Urbanisation. Auch hier ist es möglich zu kiten. Natürlich ist auch hier im Sommer Abstand vom kiten zu nehmen. Aber während den anderen Monaten, wenn Cetares wie ausgestorben, verlassen und völligst heruntergekommen wirkt.


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Levante, der lokale Wind, der sich über der Sahara sammelt

In Algeciras lässt sich folgendes Phänomen beobachten. Während der Levante im 20 km entfernten Tarifa als unbarmherzig und warm empfunden wird, und auf die Dauer einfach nur nervig ist, sorgt er hier in Algeciras seltsamer weise für eine angenehme kühle Frische. Bei der Mensch abends schon mal ein Pullover zum überziehen braucht. So sind die Haempelfilmer gerade sehr froh, einmal ein paar Wochen "Levante frei" in Algeciras zu haben


wer braucht schon Blumenketten aus Hawaii

(c) 2004, Autor: HaempelFilm



Vielleicht ein erstes, und kurzes Fazit

Algeciras ist erst mal weniger schlimm als Mensch denkt. Sicher ist das kleine Tarifa gegen Algeciras schon fast eine Miniatur Weltmetropole und um vieles Internationaler. Dafür hat Mensch im Sommer in Algeciras echte Ruhe. Hier lassen sich am Strand keine deutschen Mütter von ihren kleinen Kindern terrorisieren. Deutsch Großmauligkeit, und subtile Beschwerden über Lebens und Arbeitsgewohnheiten der Spanier bleiben hier glücklicherweise auch aus. - und die Wahrscheinlichkeit, das ein betrunkener Engländer an die Haustüre erbricht ist hier auch nicht gegeben.

Das einzige, was einen hier umgibt, sind immer freundliche, stets gut gelaunte Algecirenios. Die Haempelfilmer fühlen sich hier eigentlich ganz gut und vermissen auch keinen Levante.

Kleiner Tip der Haempelfilmer.
- online gehen,
- kaazaa runterladen, -
- installieren und "Mediterranean Sundance" von Al Di Meola,
Paco de Lucia, John
McLaughlin eingeben,
- downloaden und 30 Minuten warten, bis das Stück da ist.
- anhören

Dann sagt noch mal einer, geniale Musiker müssen früh an einer Überdosis sterben, um gute Musik zu machen. So kommen wir am Ende des Artikels wieder oben, bei Paco de Lucia an.

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