Touren durch den Süden Andalusiens Ein Bericht über Menschen, Strecken, Städte und Landschaften, die wir mit dem Bus in Andalusien von Tarifa aus gefahren sind.
Heiß, heißer, Sevilla. Zwei Tage im Kochtopf Schon fast Ende Juni machten wir uns wieder mal auf, dieses mal in Richtung Sevilla, zu einem typischen Wochenende Ausflug, wie das so viele tun, die zwei oder drei Wochen lang in Andalusien ihren Urlaub verbringen und sich außerhalb des Strandurlaubes auch mal umsehen. Zur in Deutschland üblichen Feierabendzeit, am Donnerstag Nachmittag um 16 Uhr machten wir uns also auf, erstmal in Richtung Los Barrios, um auf der neuen Autobahn Richtung Jerez durchs Landesinnere zu fahren. Die Strecke ist uns mittlerweile gut bekannt und beginnt immer mit dem durchfahren des Storch-Brutgebietes kurz hinter Algeciras. Selbst auf den Autobahnschilder direkt über der Fahrbahn haben die Störche ihre Nester gebaut und lassen sich durch keine Geräuschkulisse vom Brüten abhalten. Zügig geht es an den ersten Stauseen vorbei und auch Alcalar de la Gazules bleibt schnell hinter uns liegen. Die hügelige Landschaft wechselt hin und wieder in eine Flache und wieder zurück in eine Hügelige. Wir fahren an unendlich weiten Sonnenblumenfeldern vorbei, die ihre besten Zeiten schon längst überschritten haben. Fast könnte Mensch meinen, daß die Sonnenblumen beleidigt und schmollend nach unten gucken. |
![]() Unvorstellbare Hitze legt sich wie Blei über das Land Auch ihnen macht die unbeschreibliche Sommerhitze zu schaffen, die sich im typischen Sommerdies über das gesammte Land zu ziehen scheint. Wer hier glaubt, er habe in Italien oder Südfrankreich Hitze erlebt, wird nun eines besseren belehrt. Auch wir erfahren zum ersten Mal, was es heißt, Hochsommer in Andalusien zu ertragen. |
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Hier in Sevilla sind die nicht offiziellen Parkplatzeinweisser zu bemerken, die mit dem auf etwas ungewöhnliche Weise verdienten Geld über die Runden zu kommen versuchen. "busco ma vida" - "man versucht zu überleben" ist der entschuldigende Satz, als Antwort auf unsere verdutze Gesichter. |
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Der ein oder andere Pub, oder die etwas edler aussehendere Bar wechseln sich in manchen Straßen der Innenstadt ab, aber auch billigere und bezahlbare Bars liegen dazwischen. Jetzt im Juni ist gerade Stierkampfzeit, der an allen 4 Donnerstagen statt findet. Vor der Arena "Maestranza", die auch die Kathetrale der Stierkampfwelt genannt wird, gibt es ein paar Plakate, Hüte und Blumen für den heutigen Kampf zu kaufen. Auch wir kaufen uns sofort eines dieser fast immer gut aussehenden Plakate vom diesjährigen Stierkamp 2004 in Sevilla. Sieht einfach klasse aus. |
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Zur späten Stunde öffnen dann die Bars direkt an der Betis. Unglaubliche Menschenmassen bewegen sich jetzt von einer Sasita in die nächste. Wir genehmigen uns erstmal einen satt gefüllten Mochito und zogen zur nächsten Casita der "PCE". Am Stand der "PCE" gefällt es uns mit der punklastigen Musik erstmal am besten und läd uns sofort zum bleiben ein. Flamencopunk gecoverte Stücke der Beatles höhrt man nu nicht jeden Tag. Obwohl wir alles andere als Beatles Fan waren und sind. Zu guter letzt machen sich die T-shirts mit Hammer und Sichel beim Service-Team, am besten. Gutes Design braucht keinen "Retro-Look". Naja, die spanischen Genossen kommen doch um vieles entspannter und "Partygelaunter" rüber, als so manch vergnatzte Autonome im heimischen Schanzenviertel.
Aber auch wir wollen mal is Bett und machten uns gegen 3 Uhr nachts auf, Richtung nach Hause. Kurz vor der Brücke war dann aber noch eine Flamencosshow, bei der wir dann wirklich sprachlos waren. Ganz Familiär wirkte der sympatische Trup auf der Bühne. Hier heizten die älteren Damen nochmal so richtig dem Publikum ein, und zeigten den Jungen wo der Hammer hängt. Was für eine Power. |
![]() Eine abgefahrene Flamenco Show gehört natürlich zu Feria Sevilla bei Tag und über 40º |
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Ein Nachmittag in Chipiona Nach zwei Stunden Autofahrt in unbeschreiblicher Hitze erreichten wir Chipiona, dass am äußersten und westlichsten Zipfel, unweit der Flussmündung des Guadalquivir, das wieder in der Provinz Cadiz liegt. Zuerst assoziert man sehr schnell diesem kleinen touristischen Urlaubsort mit einem typischen mediterranen italienschen Urlaubsgebiet. Klein, überschaubar und vor allem ohne Verkehr an der Strandpromenade präsentiert sich Chipiona und läd zum angenehm beschaulichen Urlauben ein. Feinsandiger Strand und vereinzelte Buchten in der Stadt laden richtig zum Planschurlaub ein. So ist der Spaziergang an der Promennade schon fast ein muß. Hier steht auch auf einer kleinen Landzunge der höchste Leuchtturm |
![]() Angenehme Strandpromenade, denn Autos bleiben hier weit weg. Spaniens, der darüber hinaus nur noch von zwei Leuchttürmen auf der Welt übberragt wird, und mit 69 Metern zu den höchsten der Welt zählt. Schlank und aus hellen behauenen Sandsteinblöcken bestehend überragt er weit sichtbar Chipiona. Witzig war bei dieser derben Temperatur, dass am Strand die Massen von Badegästen höchstens 7 Meter vom Ufer weg im Wasser standen und sich stundenlang über alles mögliche unterhielten.
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![]() zum Frühstück nie. Sonntag morgen begegneten uns hier nur Spanier, die alle auch in die Bars zum Frühstücken trängten.
Wir machten uns auf in die Innenstadt, um uns vor der Weiterfahrt noch mal die Füße zu vertreten und umschrieten das in der Innenstadt liegende "Castellio de luna", mit seinen fünf Türmen, aus dem 13. Jahrhundert.
Hier im Seitentrakt ist auch die Touristen Information untergebracht, die mit allem möglichen Infomaterial und Stadtplänen den Touristen über Rota und die Umgebung aufklärt. Schnell blicken wir noch mal in die Kirche "nuestra señora de la O" die sich unerwartend mit einem schlichten Altar unter einem beeindruckenden Kreuzrippengewölbe, vor dunklem Chorgestühl präsentiert. Aber auch Rota braucht Muse und Zeit, die wir bei über 40 Grad verständlicher weise nicht einfach mal so abzwacken wollen.
Aber wie in Sevillia auch heißt es bei uns: "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben". |
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